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Polittalk mit Bundespräsident a. D. Dr. Heinz Fischer

6. April 2017

Polittalk mit Bundespräsident a. D. Dr. Heinz Fischer

Polittalk auf der roten Couch mit Bundespräsident a. D. Dr. Heinz Fischer: Einblick in ein politisches Leben.

PUCHENAU/UU. Dr. Heinz Fischer, Bundespräsident a. D. gab 150 Besucherinnen und Besucher im Buchensaal in Puchenau in einem kurzweiligen Polittalk Einblick in die politische Weltlage aus seiner Sicht und welche Stellung die Demokratie allgemein hat. Dabei spannte er den Bogen von dem Tag an als er als 16jährige Schüler mit dem Fahrrad durch Wien sauste, um die Unterzeichnung des Staatsvertrages mitzuerleben über seinen einjährigen Studienaufenthalt in Harvard University bis hin zu seiner Tätigkeit als Bundespräsident der Republik Österreich.

Für Dr. Heinz Fischer ist es wichtig, dass Österreich nach dem 2. Weltkrieg wieder zu demokratischen Grundwerten zurückfand und dass die damaligen Politiker sich zur Ausrufung der  Neutralität entschieden haben. Dieses markante Bekenntnis hat Österreich in dessen Weiterentwicklung einen guten Dienst erwiesen.

Das Thema „EU“ spielte im Polittalk zwischen Mag.a Beverley Allen-Stingeder, Vorsitzende der SPÖ Puchenau und Dr. Heinz Fischer, dem ehemaligen Bundespräsident, eine zentrale Rolle. Durch die „schnelle Aufnahme“ der Staaten des ehemaligen Ostblocks in die EU sieht Fischer das Spannungsfeld der „Nationalstaaten“ innerhalb der EU verstärkt. „Man könne nicht erwarten, dass diese Staaten sich innerhalb kürzester Zeit westeuropäische Handlungsweisen aneignen.“ Kritisch fand er die derzeitigen Ansätze der österreichischen  Bundesregierung, die Kinderbeihilfe, vor allem von Frauen, die als Pflegerinnen in Österreich arbeiten, zu kürzen.

Auf die Frage, ob er die Demokratie in Europa bzw. die Europäische Union durch die Präsidenten Donald Trump und Wladimir Putin gefährdet sieht, antwortet Fischer, „Nein“, da die Demokratie ein komplexes Element sei. „Ich persönlich finde es jedoch schade, dass Großbritannien die Europäische Union verlässt“, so Fischer weiter. Österreich könne während seines EU-Vorsitzes 2018 zwar als  Friedenstifter Impulse setzen, aber es sei unvorstellbar, dass „Österreich selbst die Probleme des Nahen Ostens lösen kann“, erklärte Fischer auf die Frage nach Österreichs Rolle im Friedensprozess im Nahen Osten.

Abschließend wollte Mag.a Beverley Allen-Stingeder von Dr. Heinz Fischer wissen, wie er „eine offene Gesellschaft“ wahrnimmt. In seiner Antwort ging Fischer auf den Philosophen Karl Popper ein, den er auch persönlich gut kannte. Machtträger müssen sich ausnahmslos der Kritik stellen. Darüber hinaus „müssen Grundrechte geschützt und ernst genommen werden. Denn niemand habe das Recht, anderen Menschen seine politischen oder weltanschaulichen Sichtweisen aufzuerlegen.“ Ein Meinungsaustausch müsse möglich sein. Österreich habe „viele Elemente einer offenen Gesellschaft. Wir müssen jedoch darauf achten, dass die Errungenschaften auf diesem Gebiet nicht wieder verloren gehen“, meint Dr. Heinz Fischer abschließend.

Mag.a Beverley Allen-Stingeder, Moderatorin und  Initiatorin der „Puchenauer Gespräche“, freute sich über den gelungenen Abend mit Dr. Heinz Fischer, dem Bundespräsident a. D.: „Es ist mir wichtig, dass über die Parteigrenze hinaus die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit erhalten, sich mit interessanten Persönlichkeiten auszutauschen.“

 

Bildtext: Polittalk auf der roten Couch zwischen Dr. Heinz Fischer, Bundespräsident a.D. und Mag.a Beverley Allen-Stingeder, Vorsitzende der SPÖ Puchenau.

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