SPÖ fordert Pflegeoffensive:
Allein im Bezirk Urfahr-Umgebung 102 Betten gesperrt
SP-NR Alois Stöger: „Angespannte Personalsituation lässt dringend benötigte Pflegeplätze freistehen“
Eine schriftliche Anfrage der SPÖ an Soziallandesrat Hattmannsdorfer bringt das ganze Ausmaß der bekanntlich hoch angespannten Arbeitskräftesituation im Pflegebereich ans Tageslicht. Von den 12.708 Pflegeheimplätzen im Land ob der Enns stehen ganze 1.310 wegen fehlendem Personal frei. Um diese und aus sonstigen Gründen (etwa Neu- oder Umbau) freie Plätze belegen zu können, wären 550 zusätzliche Personaleinheiten notwendig. „Das heißt wegen Personalmangel können bereits ganze 10,3% der verfügbaren Plätze nicht an Pflegebedürftige vergeben werden. Im Bezirk Urfahr Umgebung sind das konkret 102 Heimplätze, die deshalb leer bleiben müssen“, leitet SPÖ-Bezirksparteivorsitzender und Nationalratsabgeordneter Alois Stöger aus den vorliegenden Zahlen ab. Deshalb braucht es eine Pflegeoffensive für Oberösterreich, denn schöne Worte zum Tag der Pflege am 12. Mai werden die Personallücke nicht füllen.
Hohe Zeitguthaben und lange Krankenstände weisen auf Überbelastung hin
Wie weitere aktuelle Zahlen aufzeigen, arbeitet unser Pflegepersonal schon jetzt über der Belastungsgrenze. Mit Jahresende 2022 hat das Zeitguthaben fast 500.000 Überstunden und 114.600 Tage Resturlaub erreicht. „Unsere Pfleger:innen gehen über sich hinaus, um die anfallende Arbeit wenn Kolleg:innen fehlen aufzufangen, damit ihre Klient:innen dennoch eine menschenwürdige Betreuung erhalten. Doch das hält auch der Köper nicht auf Dauer aus. Durchschnittlich 24 Tage Krankenstand im Jahr zeigen das Ausmaß der Überbelastung und sind ein lauter Handlungsaufruf an den Sozialreferenten“, verlangt Stöger weitere Anstrengungen bei der Personalanwerbung. Die SPÖ fordert eine bessere Abstimmung der Länder untereinander bei der Personalsuche und ein Ausbildungsstipendium das auch zum Leben wirklich reicht.